Bauchschmerzen bei Kindern: Ursachen und schnelle Abhilfe

Bauchschmerzen bei Kindern bereiten den Eltern immer besonders große Sorgen, da die Ursachenforschung so schwierig ist. Ein schmerzender Bauch kann nämlich ganz unterschiedliche Auslöser haben. Wir gehen auf die verschiedenen Gründe ein und nennen Tipps zur schnellen Abhilfe.

Bauchschmerzen bei Kindern: Mädchen sitzt mit Bauchschmerzen auf der Couch und wird von der Mutter getröstet.© FotoDuets/iStock
Bauchschmerzen bei Kindern sind für die Eltern immer mit besonderer Sorge verbunden.

Bauchschmerzen bei Kindern sind deswegen so problematisch, weil sie nicht nur die unterschiedlichsten Ursachen haben können, sondern weil kleine Kinder ihre Schmerzen auch noch nicht genau definieren können und schnell zu jedem Schmerz sagen es sei ein Bauschmerz. So kann beispielsweise auch eine Erkältung von Kindern als Bauchschmerzen definiert werden. 

Als Eltern muss man dann genau zuhören und abschätzen: Können es wirklich Bauchschmerzen sein? Was hat mein Kind heute gegessen oder getrunken? Stehen aufregende Ereignisse vor der Tür? Zeigt es noch andere Symptome? Unser Artikel nennt die verschiedenen Ursachen für Bauchschmerzen bei Kindern.

Bauchschmerzen bei Kindern: Die Ursachen

Bauchschmerzen im Kindesalter sind ein häufig vorkommendes Problem. Eine Ursachenforschung ist häufig knifflig, da Kinder sich noch nicht so gut artikulieren können und vieles falsch interpretieren. Was aber auf jeden Fall hilft: viel Reden! 

Denn in den meisten Fällen steckt hinter Bauchschmerzen bei Kindern nicht wirklich ein schmerzender Magen, sondern Kummer, Angst, Stress oder Aufregung. Hat Ihr Kind vielleicht Streit mit seinem besten Freund oder seiner besten Freundin im Kindergarten? Steht ein Kindergeburtstag an? Häufig können durch gezieltes Fragen die Ursachen für die Bauchschmerzen ergründet werden. Zu den körperlichen Ursachen gehören:

  • Verdauungsprobleme: Dazu gehören Verstopfung, Durchfall, Blähungen oder Magen-Darm-Infektionen durch Viren oder Bakterien. Hier ist der Stuhl ein weiteres Indiz für die Bauchschmerzen bei Kindern.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien: Bestimmte Lebensmittel können bei Kindern Bauchschmerzen verursachen, insbesondere wenn sie gegen diese allergisch sind oder eine Unverträglichkeit haben. Bei Kleinkindern sorgen häufig Kuhmilch-Produkte für Bauchschmerzen.
  • Infektionen: Infektionen wie Harnwegsinfektionen, Mandelentzündungen oder sogar Ohrinfektionen können von Kindern als Bauchschmerzen verortet werden. Hier sollten Eltern dann auf weitere Symptome achten (wie etwa Fieber, Schluckbescherden, Hörschwierigkeiten oder Schmerzen beim Wasserlassen)
  • Blinddarmentzündung: Eine Entzündung des Blinddarms kann auch starke Bauchschmerzen verursachen und erfordert eine sofortige ärztliche Untersuchung.
  • Übermäßiges Essen: Zu viel Essen auf einmal kann zu Bauchschmerzen führen, insbesondere wenn Kinder zu schnell essen oder Lebensmittel mit hohem Fett- oder Zuckeranteil zu sich nehmen. Auch zu viel Obst kann Bauchschmerzen verursachen, wie etwa zu viele Weintrauben, Blaubeeren oder Kirschen.

Bauch oder Psyche?

Um herauszufinden, ob hinter den Bauschschmerzen bei Kindern körperliche oder psychische Ursachen stecken, sollten Eltern den Bauch abtasten. Ist die Bauchdecke angespannt? Hat das Kind Schmerzen bei leichtem Druck auf den Bauch? Isst es schlechter als gewöhnlich? Wenn ja, sollten Sie einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin aufsuchen.

Schnelle Abhilfe bei Bauchschmerzen

Eltern können die Bauchschmerzen bei Kindern leicht behandeln – sofern keine ernsthafte Erkrankung vorliegt. Legen Sie Ihr Kind am besten in einen warmen Raum auf den Rücken und wärmen Sie die Hände. Das geht zum Beispiel gut mit warmen Waschlappen. Weitere schnelle Tipps sind:

Eine Bauchmassage

Bei Bauchschmerzen durch Blähungen reicht häufig eine Bauchmassage, um die Schmerzen zu lindern. Massieren Sie mit der Hand in leicht kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn rund um den Bauchnabel. Mit der Zeit ziehen Sie immer größere Kreise und dann wieder kleinere. Bei Durchfall massieren Sie gegen den Uhrzeigersinn.

Entblähende Öle

In der Apotheke gibt es Kümmelöl oder speziell entblähende ätherischen Öle. Die Öle können bei Verstopfung oder starken Blähungen helfen. Kümmelöl gibt es als Tropfen zum Einnehmen oder auch zum Einreiben des Bauchraums. 

Wärmekissen

Auch Wärme hilft gegen Bauchschmerzen bei Kindern. Doch Vorsicht: Eine Wärmflasche mit kochendem Wasser oder ein elektrisches Heizkissen können zu heiß sein. Lieber ein Kirsch- oder Dinkelkernkissen nutzen. Die kommen in den Backofen und werden nur langsam erhitzt. Das gibt mehr Spielraum bei der Temperatur.

Tee

Kochen Sie Ihrem Kind einen Tee. Auch hier eignet sich Kümmeltee. Aber auch Anis-, Kamillen- oder Fencheltee können den Magen beruhigen und die Bauchschmerzen lindern. Ihr Kind mag den Tee nicht? Süßen Sie ihn etwas mit Honig. Der schmeckt nicht nur schön süß, er wirkt auch antiseptisch und kann den Bauchschmerz zusätzlich mildern.

Die richtige Ernährung

Vermeiden Sie schwer verdauliches Essen und geben Sie Ihrem Kind lieber leicht verdauliche Speisen wie Zwieback, Gemüsebreie oder Hühnerbrühe. Bei Durchfall können Bananen helfen, bei Verstopfung hilft viel trinken, Pflaumen oder Sauerkraut. Mit Pflaumensaft schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Auch Pfefferminztee kann abführend wirken.

Weitere Tipps zur richtigen Einordnung von Bauschmerzen

Möchte Ihr Kind seine Lieblingsspeise essen, kuscheln oder etwas spielen und danach sind die Schmerzen plötzlich weg? Dann können Sie sicher sein, dass die Bauchschmerzen nicht auf körperliche Ursachen zurückzuführen sind. Zum Arzt müssen Sie dann nicht. Hier kommen noch weitere kleine Helfer zum Erkennen von realen Bauchschmerzen.

  1. Je weiter der Schmerz vom Nabel entfernt ist, umso eher hat er eine körperliche Ursache. Bauchschmerzen um den Nabel herum sind häufig psychisch bedingt.
  2. Lassen Sie Ihr Kind im Stand hüpfen. Verspürt es dabei keinen Schmerz, dann kann Entwarnung gegeben werden - eine Reizung des Bauchfells kann sicher ausgeschlossen werden.
  3. Beobachten Sie Ihr Kind beim Spielen. Verzieht es häufiger das Gesicht oder fasst es sich unterbewusst an den Bauch? Dann steckt wahrscheinlich mehr hinter den Bauchschmerzen.

Wann sollte ich zu einer Fachperson? 

Wenn Ihr Kind wiederholt unter starken Bauchschmerzen leidet, ist zu beobachten, ob eventuell eine Nahrungsmittelunverträglichkeit dahinter steckt. Hierzu können Sie mit einem Arzt oder einer Ärztin über mögliche Allergietests sprechen.

Treten neben dem Schreien andere Symptome auf wie zum Beispiel Fieber, Durchfall, Erbrechen, Blähungen und Verstopfung auf, dann können die Beschwerden auf eine Erkrankung im Magen und Darm wie etwa auf eine Magen-Darm-Infektion, eine Blinddarmentzündung oder einen Harnwegsinfekt hindeuten. Dann sollten Sie unbedingt eine Fachperson aufsuchen.

 

Quellen: